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Erfolgsgeschichte Arco 💚

dem spanischen Wasserhund aus dem dem Tierheim Gelnhausen.

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Arco! Ein spanischer Wasserhund - ein Lockenkopf - ja mit Flausen im selbigen 😉 Mit ihm fing alles an und sorgte dafür das ich blieb. Im Tierheim Gelnhausen.

Arco und ich kamen relativ zeitgleich ins Tierheim Gelnhausen. Ich für ein Trainerpraktikum, naja und er, ich wusste es zu Beginn nicht. Er war auch erst nicht wirklich sichtbar. Zwar vormittags immer mit den anderen Hunden im Hof, doch gab es oft Dinge die ihm unheimlich waren und er verkroch sich in einen kleinen Spalt zwischen Hauswand und Zaun. Peter ein liebevoller Mitarbeiter des Tierheims machte mich darauf aufmerksam und ich kroch einfach zu ihm in diesen Spalt. Er zitterte - ich war einfach da und gab ihm Zeit. Das machten wir ein paar mal und so fing unsere Freundschaft auch schon an.


Als die Tierheimleiterin mit bekam, dass wir uns mögen, sagte sie, los geh mit ihm raus und berichte. Gesagt getan und so wurde mir recht schnell bewusst warum man ihn eventuell abgegeben hat. Auf ca 300 Meter Entfernung, sahen wir ein Mensch-Hund Team und plötzlich hatte ich keinen super Leinenführigen Hund an der Leine sondern einen der mit seiner ganzen Körperhaltung lautstark sagte, ich mach dich fertig! Also den anderen Hund - nicht mich, was schön war, da er noch keinen Maulkorb trug.


Und so fing unsere „Arbeit“ an. Doch es gab noch ein paar weitere Baustellen. Anfangs musste man nur ein Spielzeug aus der Tasche ziehen und Arco drehte völlig hoch. Er bellte, sprang, drehte sich im Kreis und wenn er nicht an das Spielzeug kam, wurde hektisch gebuddelt und große Grasbüschel rausgerissen und extrem gekläfft. Doch schon nach kurzer Zeit und konsequentem Training konnte man zum Beispiel den Futterdummy aus der Tasche holen und verschiedene Übungen absolvieren, ohne Hektik mit viel Ruhe und Freude. Er war sehr konzentriert und immer bei mir. Wir übten zusätzlich den Blickkontakt und das damit verbundene Fragen, das in die Ruhe kommen auch in „schwierigen“ Momenten und auch einfach mal etwas Langeweile und Frust auszuhalten. Es machte riesig viel Spaß mit ihm zu trainieren, da er eine sehr schnelle Auffassungsgabe hat. Und genau da besteht oft die Schwierigkeit für den Menschen. Wir verbrachten auch viel Zeit gemeinsam im Hof, er wurde nach und nach auch richtig zum Kuschler und mochte den Körperkontakt. Er blühte richtig auf. Doch damit wuchs auch sein Selbstbewusstsein im Hof und nun wurde auch klar das er gerne Ressourcen verteidigt. Ich durfte von seiner Seite aus gewisse Hunde nicht streicheln und uns durften auch ein paar Hunde nicht zu nah kommen, vor allem die er noch nicht kannte. Diesen Zahn zog ich im recht schnell. Er geht ganz offen damit um wen er mag und wen eben nicht. Und es wurde auch sichtbar, dass er ein Problem mit Hunden hatte die an der Leine durch den Hof geführt wurden obwohl er selbst nicht an der Leine war.


Wir trainierten weiter und machten Stadtbesuche, ich nahm ihn mit auf den Hundeplatz, wir trainierten das Autofahren, wir longierten, machten Suchspiele, verfolgten weiterhin das Dummytraining und ich machte ihn auch mit meinem Hund bekannt. Er akzeptierte meinen Hund halbwegs, doch war es absolut keine Freundschaft. Und um es vorneweg zunehmen, das wurde es auch nicht.



Und dann kam im Dezember 2019 eine erste Interessentin, die sich nicht hat abschrecken lassen von Maulkorb und seinem Text im Internet. Ich freute mich sehr, auch wenn ich doch recht aufgeregt war, da ich den Kerl schon so in mein Herz geschlossen hatte. Umso mehr freute ich mich darüber eine Frau kennenlernen zu dürfen, die jahrelange Hundeerfahrung hat, sehr liebevoll und ruhig ist, aber auch keine Scheu davor hat Grenzen aufzuweisen, um dem Hund Sicherheit zu geben und ihm mitzuteilen, was seine Aufgabe ist und was nunmal nicht. Nun gingen wir gemeinsam spazieren und ich erzählte ihr von ihm und seinen „Macken“ und sagte auch ganz ehrlich, dass es zwar alles schon viel besser geworden ist, dass man aber konsequent dran bleiben muss und das ein paar Sachen vielleicht auch einfach bleiben werden. Bald sollten wir auch ihren Mann kennenlernen und ihren Hund, ein italienischer Wasserhund. Ich plante alles, jeder wusste was zu tun ist, doch der Hund der Interessentin hatte einen anderen Plan… Eigentlich sollten Herrchen und Hund vor gehen und wir uns langsam mit positiver Stimmung nähern. Doch der Hund der Interessentin schaffte es aus dem Halsband zu kommen und rannte auf uns zu. Arco war nicht erfreut und so war der Begin etwas holprig und auch hier war erst keine Freundschaft zu sehen. Ich zog meinen Plan weiter durch und versuchte es ins positive zu lenken. Und schon beim 3ten Zusammentreffen war eine freudige Begrüßung zu sehen, obwohl man sich frontal begegnet ist. Da kamen mir vor Freude doch fast die Tränen. Zum ersten mal durfte ich sehen, das Arco mit einem anderen Hund spielen möchte, dass er interessiert ist und auch bei der Futtergabe keine Probleme auftauchten. Ich hatte Gänsehaut und das ist bei mir immer ein positives Zeichen 😉

Wir trafen uns weiter und was soll ich sagen, Arco wurde geblockt, reserviert und Ende Januar 2020 mitgenommen! Zum Abschied kullerten ein paar Tränen doch vor Freude! Mein erster Tierheimhund den ich begleiten durfte! Begleiten in ein neues liebevolles Zuhause. Und an dieser Stelle auch ein grosses Dankeschön an die Besitzer, die mich nach wie vor auf dem laufenden halten. Und bevor sie eventuell überfordert sind, haben Sie mir versprochen mich zu kontaktieren! Ich drücke weiterhin die Daumen und bin sehr glücklich.

Hund Wiese Fotofrafie natuerlichhund

Und los gehts ins nächste Abendteuer. Die kleine Paloma wartet schon. Zu ihr gibts mehr im nächsten Beitrag :)

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